Alle können für sich allein kämpfen – und auch bis zu einem gewissen Grad etwas erreichen. Doch wie schon Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der Gründer der genossenschaftlichen Idee, wusste: »Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.« Und recht hat er, denn gemeinsam ist man stärker. Das zeigt sich bei uns in der Genossenschaft in vielen Facetten. Die tagtägliche Zusammenarbeit der Mitarbeitenden unserer Genossenschaft mit unseren Winzerinnen und Winzern im Großen und im Kleinen bestätigt dies. 

In diesem Jahr haben wir über das Alltägliche hinaus im Januar zusammen Reben gerodet. Unsere Muskateller-Reben direkt gegenüber der Genossenschaft haben nach über 60 Jahren so gut wie keinen Ertrag mehr gebracht und mussten ersetzt werden. Die gerodete Fläche liegt nun ein Jahr brach, um das Bodenleben zu aktivieren, und wird im nächsten Frühjahr mit Muskateller und unserer PIWI-Sorte Souvignier Gris bepflanzt.

Im Juli haben sich wieder viele Freiwillige im Schlossberg getroffen, um über 300 Ballen Stroh in den Reben zu verteilen. Die schweißtreibende Arbeit hat wieder viel Spaß gemacht – denn wie häufig hat man heute noch eine Heugabel in der Hand?  Auch hier wird das Bodenleben durch Humusaufbau verbessert und dadurch die Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöht. Am Ende des Einsatzes gab es am Abend Würstel, Brot und natürlich Wein.

Am 01.08. wurde so früh gelesen wie noch nie in der über 90-jährigen Geschichte unserer Winzergenossenschaft. An diesem Tag hatten die Muskateller- und Müller-Thurgau-Parzellen ca. 55 Öchsle. Viel zu wenig für einen Wein, aber genau richtig für einen Verjus. Doch was machen wir daraus? Wir nehmen den Saft aus den handgelesenen, unreif geernteten, knackig-aromatischen Trauben und versetzen ihn mit kohlesäurehaltigem Quellwasser. Für einen alkoholfrei-frischen Genuss.

WAS MACHT UNS EINZIGARTIG?

Erstens die Lage und zweitens die Idee! Der Achkarrer Schlossberg, von dem wir 75 Prozent bewirtschaften, ist aufgrund seines Vulkanverwitterungsgesteins eine der besten Weinbergslagen Deutschlands. Die Reben wurzeln bis zu 30 m tief und liefern so äußerst mineralisches Lesegut. Wir als Genossenschaft, das heißt als Team von Spezialisten (in Weinberg und Keller), machen aus diesem Lesegut das Beste, was möglich ist – Jahr für Jahr.

Dabei ist es uns wichtig, unsere Kunden immer wieder aufs Neue zu überraschen – z. B. mit dem Ausbau von Trauben von Kleinstparzellen zu eigenständigen, preisgekrönten Weinen. Apropos preisgekrönt: 2019 wurden wir von der renommierten Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ zur besten Genossenschaft in Baden und zur zweitbesten in ganz Deutschland gekürt. Probieren Sie unsere Weine!

IMMER BESSER WERDEN

Die Weinqualität entsteht im Weinberg. Das ist ein ebenso alter wie richtiger Grundsatz im Weinbau. Doch das Beste aus einem jeden Jahrgang zu machen, das ist die Aufgabe vom Team im Keller – unterscheiden sich die angelieferten Trauben doch von Jahr zu Jahr beträchtlich, je nachdem, was Mutter Natur an Parametern vorgegeben hat, das heißt Sonnenstunden, Wind und Niederschlag. Seit Beginn der 2000er-Jahre haben sich diese Parameter erheblich geändert, dadurch wird es immer wärmer und es fällt immer weniger Niederschlag. Nicht einfach – deswegen haben wir zusammen mit allen Achkarrer Winzern ein neues Traubengeldauszahlungssystem beschlossen, welches eine frühere Hauptlese ermöglicht. Somit können wir geltend für die Weinlese ab Herbst 2019 verkünden, dass unsere Weine vom Alkoholgehalt her moderater geworden sind – bei gleichbleibender Kaiserstühler Weintypizität –, denn wir achten streng darauf, dass nur reifes und gesundes Lesegut bei uns in den Keller kommt. Wir geben alles für top Weine, die schmecken!